Das Stück von Yael Ronen ist ein „work in progress“. In einem Versuchslabor begegnen sich Isralis, Palestinenser und Deutsche. Die dritte Generation nach dem Holocaust und der Nakba (Flucht und Vertreibung von 700.000 Palästinensern aus Palestina im Mai 1948) verarbeiten gemeinsam ihre Familiengeschichte.
Die Situation eskaliert.
In dem interessanten Theaterprojekt analysieren die israelische Autorin Yael Ronen gemeinsam mit ihrem Team ihre Gefühle zur Vergangenheit bzw. den noch derzeitig bestehenden Schuldgefühlen. Wie fühlt es sich an als Deutscher durch die Welt zu reisen? Wird jemand in der dritten Generation immer noch mit Schuldgefühlen aufgrund des Holocaust in der Welt konfrontiert? Haben die Deutschen nach drei Generationen die Geschichte aufgearbeitet. Wie geschieht Aufarbeitung und Vergebung? Was kann getan werden, damit sowas nie wieder passiert und gibt es nicht jetzt schon längts wieder gefährliche Anzeichen, die sichtbarmachen, dass sich Geschichte wiederholen kann.
Wir dürfen nicht vergleichen, ist die Essenz dieses Stücks. Die Vertreibung der Palestineser lässt sich nicht mit der Vertreibung der Juden oder gar dem Holocaust vergleichen.
Was würde auf einem Transparent stehen, welches die gesamten Ungerechtigkeiten dieser Welt vereint oder brauchen wir für jeden Konflikt ein anderes. Wie lange sind wir bereit eine Katze zu quälen, nur um einen Kecks zu bekommen, sind eine der mahnenden Fragen aus dem Stück.
Am Ende des Stückes stellen die Protagonisten ihre eigene Situation als mit dem Stück international erfolgreiche Schauspieler in Frage, die mit dem Stück und bestehenden Konflikt profitieren.