Zur Konstruktion europäischer Identität
Die vorliegende Publikation orientiert sich an zwei Thesen: Die Denkfiguren der "Europäischen Identität" schafft einerseits eine politische Legitimation der Demokratie und stellt darüber hinaus ein umverteilungsfestes Gefühl der Zusammengehörigkeit her. Dabei folgt die Arbeit einer Denktradition, die soziale Konstruktionsbedingungen gesellschaftlicher Wirklichkeit dechiffriert und davon ausgeht, dass Dinge, die uns umgeben Resultate gesellschaftlicher Konstruktionen sind.Alles, was uns in der sozialen Welt umgibt, sind gesellschaftliche Konstruktionen, die in Form von medialen Diskursen "verdichtete Wirklichkeit" konstruieren. Das Ziel dieser Arbeit war es, die in den Medientexten und Interviews erzeugten Konstruktionen europäischer Identität zu beschreiben, um herauszufinden, welche Deutungen europäischer Identität in den ausgewählten Medienartikeln existieren und welche akteursspezifischen Deutungen europäischer Identität in Interviews mit Abgeordneten des Europäischen Parlaments auftreten.
Kommunikation in den sozialen Medien: Theorien und Modelle – Aussagekraft, Grenzen und Potenziale
Der Umgang und die Wirkungsweisen der sozialen Medien sind noch nicht umfassend erlernt und analysiert. In den sozialen Medien haben wir es mit zahlreichen Phänomenen zu tun, wie ungefilterte Meinungen, Hate Speech, virale Effekte und es scheint so, als ob den sozialwissenschaftlichen Disziplinen noch nicht in umfassender Weise gelungen ist, die Funktionsweisen und Wirkungen der sozialen Netzwerke ausreichend zu beschreiben, und theoretisch zu erklären, wie die Kommunikation in diesen Netzwerken funktioniert und welche Wirkung sie entfalten.
In diesem Lehrbuch werden wir relevante Modelle und Theorien betrachten und untersuchen, welche Aussagekraft, Grenzen und Potenziale diese Modelle und Theorien für Aktivitäten in den sozialen Medien angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Phänomene und Diskurse haben. In diesem Lehrbuch werden zentrale und klassische Kommunikationsmodelle vorgestellt, die für das Medien- und Kommunikationsmanagement relevant sind. Ausgewählte Modelle und Theorien werden an die Social-Media-Kommunikation jeweils weiterentwickelt angepasst, um die Aussagekraft, Grenzen und Potenziale für Aktivitäten in den sozialen Medien auszuloten.
Identitätsrhetoriken als De-Legitimierungsstrategien
Die Arbeit ist ein Beitrag zur konstruktivistischen Diskursforschung und untersucht die Bedeutung identitärer Zuschreibenden bei der Legitimation außenpolitischen Handelns. In Diktaturen und Demokratien müssen Kriege vor der jeweiligen Öffentlichkeit legitimiert werden. Vor allem in westlichen Gesellschaften mit „postheroischer Mentalität“ (Münkler 2002, 230) ist die kriegsbedingte Opferbereitschaft generell gesunken. Ein präventives kriegerisches Vorgehen erhöht diesen Rechtfertigungsdruck zusätzlich. Die Bevölkerung muss von der Notwenigkeit der militärischen Kosten und Risiken überzeugt werden. Dies geschieht vor allem im öffentlichen Diskurs unter Verwendung sachlicher Argumentationen oder durch den Verweis auf die Legitimation durch autorisierte Institutionen.
Wie geht im Kontext von Intervention und Krieg der Diskurs über eine europäische Beteiligung am Irak-Krieg einher mit Identitätsrhetoriken und Identitätskonstruktionen?
Identitätsrhetoriken im Diskurs zunehmend eingesetzt, wenn sich die Unvereinbarkeit der sachlichen Argumente manifestiert. Am Beispiel des Interventionsdiskurses zum Iran-Krieg 2003 wird nachgewiesen, das ideelle Faktoren in Form von Identitäten ZUschreibungen zur Erklärung außenpolitischen Verhaltens eine entscheidende Rolle spielen.